Technik

Ich habe Luzie bis auf ganz wenige Anbauteile so gelassen, wie sie einst in Berlin gebaut wurde und wie man sie hier auf dem Bild sehen kann - "tourenmäßig aufgerödelt" vor dem Reichstagsgebäude in Berlin während der Heimfahrt von der Baltikumtour 2009...

 

Hinzu gekommen sind u.a. zwei sicherheitsrelevante Anbauten: ein Zylinderschutzbügel (der tatsächlich einmal 2008 in den Masuern und sogar viermal auf der Balkantour 2011 zum Einsatz kam - und jedesmal perfekt vor Kratzern oder noch schlimmeren Beschädigungen bewahrt hat!) und eine Bodenschutzverlängerung, die direkt am Hauptständer montiert ist und dort während der Fahrt den Katalysator wirksam gegen aufwirbelnde Steine schützt...

 

Zylinderschutzbügel (hier mit RAM-Mount für die Kamera) sowie die am Hauptständer befestigte Bodenschutzverlängerung

Gepäcktransport

Bei der Gepäckunterbringung bin ich zum überzeugten Anhänger von Alu-Koffern geworden. Anfangs benutzte ich die schwarzen BMW-Kunststoff-Koffer, aber beim Öffnen fiel mir der Inhalt regelmäßig entgegen - daran änderten auch die passgenauen Innentaschen nichts. Also weg damit! Viel hinein gepasst hat eh nicht...

Es gibt sehr viele unterschiedliche Alu-Koffer-Systeme. Ich habe mich vor einigen Jahren für die Marke RMS entschieden - und  den Kauf bisher nicht bereut! Die Halterung am Heck ist stabil, und die Koffer sind prächtig verarbeitet.

Als "Toploader" sind die Koffer sehr praktisch: selbst wenn ich in meinem Gepäck darin herumwühle, fällt nichts heraus! Wegen des materialtypischen Alu-Abriebs habe ich die Koffer nachträglich innen mit (schwarzer) Klebefolie verkleidet: eine kleine Mühe mit großer Wirkung!

RMS auf seiner Website besuchen? Einfach auf das Bild klicken...   

Neben den Koffern nutze ich außerdem ein wirklich sehr stabiles ZEGA-Topcase. Die Halterung der Firma TOURATECH für das Case ist allerdings leider alles andere als stabil, und ich musste sie verstärken...

Zu meiner modifizierten ZEGA-Topcase-Halterung geht es hier - einfach auf das Bild klicken...   

Manches Gepäck passt wegen der Größe nicht in die Koffer oder das Topcase. Auf meinen Touren ist daher immer eine wasserdichte Ortlieb-Tasche dabei. Der Vorteil zu den üblichen Packsäcken ist der breite Rollverschluss, der einen schnelleren Zugriff auf das Gepäck ermöglicht.

Quelle: tourenfahrer.de

Die Befestigung des zusätzlichen Gepäcks auf der Rückbank gelingt meiner Meinung nach am besten mit den sehr stabilen ROK-Straps. Ruckzuck sind selbst schwere Taschen oder Packsäcke in Verbindung mit einem Fotostativ oder Zeltgestänge äußerst stabil und sicher befestigt. Wegen der praktischen Klick-Verschlüsse ist das Auf- und Abnehmen wirklich in wenigen Sekunden erledigt.

Quelle: amazon.de

Sehr praktisch ist auch das Gepäcknetz aus dehnbaren Gummischnüren, das ich mir ehemals aus San Diego mitgebracht habe - inzwischen sind solche Netze natürlich auch in Deutschland erhältlich: für den kleinen Rucksack oben auf dem Gepäck, für die Plastiktüte mit dem eben gekauften Vorrat im Supermarkt oder aber für den Helm auf der Rückbank, wenn man schnell mal jemanden irgendwo abholen muss...

 

Meinen KAHEDO-Tankrucksack konnte man bereits ganz oben auf dem ersten Bild dieser Seite sehen. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es sich eigentlich um ein Modell mit zusätzlichen Seitentaschen handelt, die allerdings  während der zweiten Baltikumtour nicht montiert waren.

Der Vorteil dieser Seitentaschen liegt neben dem deutlich höheren Packvolumen  natürlich auch in der Möglichkeit, mehr Gewicht am Motorrad nach vorn zu verlagern, was sich gut auf das Fahrverhalten auswirken soll.

Mein langjähriger Freund Klaus (s. Gästebuch) hatte sich den Tankrucksack im Sommer 2010 für seine HONDA TransAlp PD10 ausgeliehen - der Rucksack passt bei beiden Motorrädern nämlich gleich gut, selbst die Aussparung für den Tankverschluss in der Bodenplatte liegt  jeweils perfekt an der richtigen Stelle! Seine Erfahrungen mit der Konstruktion waren während seiner vergangenen Südfrankreichtour sehr positiv. Ich werde die Seitentaschen auf der geplanten Balkantour 2011 daher auch endlich einmal montieren.

Navi-Halterung

Hier geht es zu meiner selbst gebauten Navi-Lenkerhalterung, die ich in Griffnähe am Lenker und außerdem im Sichtbereich auch bei Verwendung eines höheren Tankrucksackes montiert habe .

Bei Interesse einfach auf das Bild klicken...  

Bereifung

Die "richtige" Reifenwahl ist eine sehr wichtige Entscheidung, die gut überlegt sein will! Das Angebot für eine BMW 1150 GS ist recht umfangreich (es gibt mehr Freigaben als man denkt!), und ein zunächst scheinbar teurer Reifen kann wegen seiner längeren Haltbarkeit schließlich doch viel "preiswerter" werden.

Bei Interesse geht es mit einem Klick zu Luzies bisherigen Bereifungen...  

Es kann vorkommen (so wie bei mir 2005 in der Schweiz!), dass unterwegs ein Reifen plötzlich "schlapp macht". Ich habe zwar inzwischen Flickzeug und CO2-Patronen im Werkzeugsatz dabei, jedoch lohnt der Einsatz einer Druck-Kartusche manchmal nicht, wenn es sich nur um ein paar zehntel Bar handelt.

Die meisten Luftpumpen oder Kompressoren sind klobig und schwer. Ganz anders ist eine LEZYNE Micro Floor Drive HP Luftpumpe, die komplett aus Aluminium gefertigt ist: eigentlich für Fahrräder konzipiert ist sie wegen ihrer Stabilität und Top-Verarbeitung durchaus auch für die größere Motorradbereifung mit dem Schraderventil ("Autoventil") geeignet. Die Pumpe wiegt bei einer Länge von 30cm keine 175g - und passt daher eigentlich in jedes Gepäck! Klar, es dauert eine Weile, bis z.B. ein BMW-Hinterreifen wieder seine knapp 3 bar hat, aber lieber die Reise irgendwann aus eigener Kraft fortsetzen können als mit Plattfuß auf einer einsamen Nebenstraße auf unbestimmte Zeit liegen bleiben ...

 

Gewicht: 174g, Länge: 300mm, Durchmesser: 22,5mm

Lezyne Micro Floor Drive HP

Ölverbrauch

Es ist wohl eine Eigenart der BMW-Boxer, dass immer mit einem gewissen Ölverbrauch gerechnet werden muss. Luzie ist da keine Ausnahme. Besonders hoch ist ihr Verbrauch im "Schiebbetrieb", wenn es bergab geht! Bei der Rückfahrt aus dem Baltikum quer durch Polen war der Verbrauch wegen der gleichmäßigen Fahrbedingung im Flachland wiederum kaum messbar. Insgesamt bleibt ihr Verbrauch auch im Gebirge bei maximal 1 Liter auf 1000km - und das soll laut BMW-Auskunft "normal" sein...

Ich habe mir angewöhnt, regelmäßig den Ölstand zu kontrollieren. Bei einer Tour ist daher selbstverständlich Reserveöl dabei. Stabil, absolut dicht, praktisch klein aber dennoch völlig ausreichend ist der 0,5-l-Kanister von Fuelfriend.

Luzie bekommt von mir ausschließlich mineralisches Öl, wobei ich auf den letzten Buchstaben bei der Bezeichnung API-S... achte - je später der letzte Buchstabe im Alphabet erscheint, je besser ist die Qualität! Egal ob Baumarkt oder Fachhandel: die meisten Öle haben heutzutage bereits die Qualitätsstufe G oder H. Erst bei teuren synthetischen Ölen wird es ein J - aber auch das würde Luzie "hemmungslos" verbrauchen.

Abgebrochen und zersplittert...

Bei (allen) modernen Motorrädern sind Scheibe, Verkleidung, Blinker und viele andere Teile inzwischen aus Kunststoff - ohne "Plastik" würden sie alle aussehen wie "gerupfte Hühnchen"...

Selbst wenn ich mit reichlich Wehmut an die guten alten "Chromzeiten" der CB 450 in Kalifornien zurückdenke - Kunststoff rostet nicht und hat wegen des geringeren Eigengewichtes weitere entscheidende Vorteile - bei einem Fahrfehler oder gar Umfaller kann aber rasch etwas abbrechen oder zersplittern!

Mit einem Zweikomponentenkleber (z.B. Stabilit) lassen sich zumindest kleinere Schäden auch unterwegs ohne großen Zeitaufwand aber trotzdem dauerhaft haltbar reparieren - nachzulesen im Reisebericht Frankreich 2005. Dabei werden Kunstharz und Härter  unmittelbar vor dem Kleben gemischt. Der Klebstoff härtet (bei sommerlichen Temperaturen) bereits nach wenigen Minuten komplett aus. Kabelbinder und Draht sind meist sehr sinnvolle Ergänzungen, damit eine Reparatur "mit Bordmitteln" erfolgreich gelingt.

Der "aufrechte Stand"...

Banal - und trotzdem immer wieder wichtig: das Abstellen des Motorrades abseits der Straße (auch wenn Stabilit dabei ist!)...

Fast immer ist der Untergrund (besonders auf Campingplatzrasen) weich und instabil. Damit Luzie auch am nächsten Morgen kein "gefallenes Mädchen" ist, habe ich im Tankrucksack grundsätzlich ein Kunststoffbrett (ca. 20x25cm) griffbereit zur Hand, dass beim Abstellen sofort unter den Seitenständer kommt.

Trotz der braunen "Tarnfarbe" habe ich das Brett bisher noch nicht vergessen, eine etwas auffälligere Farbe wäre aber sicherlich besser!

Hier geht es zu meiner Werkzeugliste, die ich bei einer Tour immer dabei habe - einfach auf Luzie klicken  

 

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