Bereifung

 

Ich bin zwar durchaus kein "Blümchenpflücker", aber Raserei ist (spätestens seit dem Unfall) nicht mein Ding! Meine übliche Fortbewegung auf dem Motorrad lässt sich mit dem Wort "Tourenmodus" beschreiben.

Anfangs fuhr ich gut 14.000km lang den Michelin Anakee, dann war bereits ein Reifenwechsel fällig. Ich hatte mir doch eine längere Lebensdauer dieser Reifen erhofft...

Michelin Anakee

Die Metzeler Tourance waren daher die nächste Reifenwahl. Nach sage und schreibe 20.000km - Alpenpässe, Ligurien und Cinque Terre, Paris (die Rückreise gar mit Sozius!), mit 4mm Restprofil noch die Baltikumtour mit Schottereinlagen bis hinauf nach Estland und komplett auf dem Landweg zurück - haben sich die Tourance wirklich hervorragend bewährt!

Der Dauerläufer: Metzeler TOURANCE

 

Nachdem ich viel Positives über die Reifenmarke Heidenau gehört und gelesen hatte (manche Tourenfahrer schwärmen geradezu vom K60), versuchte ich anschließend die Heidenau K76. Diese Reifen sind zwar anfangs vom Fahrverhalten ähnlich gut wie die Metzeler, bei Nässe vielleicht sogar noch etwas griffiger - in der Haltbarkeit aber kommen sie an den Tourance wirklich nicht heran. Der Wechsel war nach insgesamt "nur" 10.000km fällig. Besonders ärgerlich war auf den letzten Kilometern der übermäßige Abrieb an den Flanken des Vorderreifens. Flottes Kurvenfahren war dann zunehmend "lästig"...

Heidenau K76

Im Sommer 2011 ging es quer durch den Balkan. Die "albanischen Nebenstraßen" haben einen recht ruppigen Ruf, und daher wird Luzie mit den Continental TKC 80 unterwegs sein - ein für mich völlig neuer Reifentyp! Ich verlasse mich auf die guten Berichte und auf die Tatsdache, dass BMW diese Reifen als Erstausrüstung bei der GS Adventure verwendet.
Luzie lief mit den TKC prima! Anfangs war bei 110km/h ein deutliches Vibrieren und "Brummen" zu spüren, aber schon nach kurzer Einfahrzeit machten sich die groben Stollen so nicht mehr bemerkbar. Ganz anders auf Schotter und Kies: hier war die Seitenführung viel besser als bei den "Vorläufern", kurze Beschleunigungen gelingen perfekt: der Vortrieb war herrlich!

Auch mit Gepäck liefen die TKC 80 auf den Teer- und Schotterstraßen des Balkan sehr gut. Nur mein eigener Respekt vor allzu engen Kurven gepaart mit heftigen Steigungen und Grobschotter in den albanischen und montegerinischen Bergen drückten die Geschwindigkeit - vom Reifen her mag da noch viel Reserve drin gewesen sein, aber mir fehlen die Erfahrungen für höhere Geschwindigkeiten. Insofern bin ich vielleicht auch ein schlechter Ratgeber für Enduroreifen.

 

Die Balkanreifen Continental TKC 80

 

Im Vergleich zu einem Metzeler Tourance ist die Lebensdauer eines TKC 80 nur gering: nach etwa 8000-9000km war ein Wechsel des Hinterreifens auch bei nicht zu heftiger Fahrweise spätestens fällig. Der Vorderreifen hielt etwas länger. Gerade in der "Endphase" des Reifenlebens wurde das Abrollen des TKC sehr holperig. Das war besonders deutlich zu spüren, wenn ich Luzie aus der Garage schiebe!

Auf der Ukraine- und der Balkantour war der TKC für Luzie aber genau die richtige Bereifung mit der ich mich sehr wohl gefühlt habe, und die ich an dieser Stelle durchaus weiter empfehle! Die Höchstgeschwindigkeit ist beim TKC zwar auf 160km/h begrenzt, aber schneller war ich bisher sowieso nur ganz selten unterwegs!

 

Pünktlich zum Saisonstart 2013 sind wieder Tourance montiert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei der sagenhaften Laufleistung und der satten Straßenlage in allen Bereichen einfach nicht zu toppen. Außerdem sind ja in der nächsten Zeit keine off-road-Touren geplant...

 

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